COMICS-ABENTEUER im RADETZKY-LAND

Bereits in der allerletzten Ausgabe von Comicland wurde von einem, von Hansrudi Wäscher veranstalteten Erdbeben berichtet, das nun mit mehrjähriger Verspätung anscheinend eingetroffen ist und zumindest eine Wand niedergerissen hat, wenn nicht deren mehrere. Eine genaue Ortsangabe, wo sich dieses Ereignis zugetragen hat, ist ganz leicht selbst herzustellen: Nimm ein Blatt Papier und ziehe eine Linie. Schreibe an das eine Ende der Linie "Frnz.Brk." und ans andere Ende "Rdzk.pl". Dann falte das Papier quer zur Linie. Begib Dich nun genau zu jener Stelle auf der Welt, wo die Linie die Falte kreuzt. Dann wirf das Papier wieder weg, denn Du brauchst es nun nicht mehr. Wenn die Wand noch da wäre, könntest Du nun Squash spielen (Schläger gibt‘s schräg vis-a-vis im Sportgeschäft).

Jedenfalls hat Franz Virt‘s Comicshop durch diese verschwundene Wand nun sehr an Breitenwirkung dazugewonnen. Er hat nun mehr Platz in seinem Geschäft und vieles was bisher den Augen der Besucher verborgen geblieben ist, wird nun dem staunenden Wanderer durch Virt‘s Comicshop offenbar.

Also starten wir mal vom obigen Kreuzungspunkt Strich/Falte.

Um ins Geschäft zu gelangen, müssen wir uns zunächst, nach links drehen (nach rechts würden wir sonst von vorbeifahrenden Autos erfaßt werden). Dann steigen wir einfach zwei Stufen empor und schon liegen wir auf der Nase, denn es sind ja drei Stufen. Wenn wir aber diese Hürde mit meisterhafter Eleganz gepackt haben, dann sind wir schon mittendrin und erleben sofort das erhabene Gefühl, auf die vorbeieilenden Massen in der Radetzkystraße drei Stufen hinunterschauen zu können.

Aber los geht‘s.

Rechter Hand sehen wir zunächst ein Regal mit Comics. Davor steht ein runder Ständer, ebenfalls mit Comics, der sich durch leichtes Stoßen mit der Hand in Drehbewegung versetzen läßt. Bitte nur leichtes Stoßen, bei starkem Stoßen gäbe es fliegende Comics.

Daneben befindet sich wiederum ein Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Dieses Regal rotiert weder durch leichtes, noch durch kräftiges Stoßen, da es an der Wand verankert ist. Vor diesem Anker ist wieder ein runder Ständer, ebenfalls mit Comics, der sich ebenfalls durch leichtes Stoßen mit der Hand in Drehbewegung versetzen läßt. Auch hier besteht bei kräftigem Stoßen die Gefahr der fliegenden Comics.

Weiter daneben befindet sich neuerlich ein Regal, das von oben bis unten und von unten bis oben nocheinmal mit Comics angefüllt ist. Auch dieses Regal ist stoßgesichert an der Wand verankert.

Vor dieser Wand ist wiederum ein runder Ständer mit Comics, der mit leichtem Stoß eine Rotation ermöglicht, die es dem Besucher erlaubt, alle Comics zu sehen, ohne rundherumgehen zu müssen, bzw. mit starkem Stoß ermöglicht er dem Besucher, die Comics fliegen zu sehen.

Daneben ist wiederum ein Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist, die sich jedoch wesentlich von jenen Comics aus dem vorigen Regal unterscheiden.

Vor dem Regal ist wiederum ein runder Ständer, der von oben bis unten und rundherum mit Comics gefüllt ist. Gibt man dem Ständer einen leichten Stoß, so gerät er in Drehbewegung und man kann alle Comics rundherum betrachten. Gibt man ihm jedoch einen kräftigen Stoß, so fällt er um.

Daneben ist kein Regal, das mit Comics gefüllt ist, sondern die Ecke. Dreht man sich nun um 90 Grad in Richtung der Rotation des am Boden liegenden Ständers, so findet man aber wiederum ein Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Es ist aber empfehlenswert, nur die Comics aus den unteren Fächern zu betrachten, da man sich hier genau in der Flugbahn der Comics vom zweiten runden Ständer befindet.

Steigt man nun über den liegenden Ständer, so sieht man vor dem Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist, einen runden Ständer, der von unten bis oben mit Comics gefüllt ist, da Franz Virt bei diesem Ständer in umgekehrter Reihenfolge eingeschlichtet hat.

Neben dem Regal befindet sich wieder ein, an der Wand verankertes Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Vor diesem Regal steht Annemarie, die durch leichtes Stoßen mit der Hand zu quietschen beginnt und bei einem kräftigen Stoß zu schimpfen.

Ganz daneben befindet sich wiederum ein Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Bei einem leichten Stoß mit der Hand tut sich überhaupt nichts, da es fest an der Wand verankert ist. Bei einem kräftigen Stoß kommt Franz Virt mit Hansaplast.

Davor ist wieder ein runder Ständer, der von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Gibt man ihm einen leichten Stoß mit der Hand, so tut sich überhaupt nichts, da gegenüber ein anderer Besucher steht, der zur selben Zeit dem Ständer einen Stoß in die Gegenrichtung gibt. Gibt man dem Ständer aber einen kräftigen Stoß, so bekommt der andere Besucher eine Beule auf der Stirn.

Daneben befindet sich wiederum ein Regal, das von oben bis unten an der Wand verankert ist und mit Comics gefüllt ist. Vor dem Regal ist kein runder Ständer, der von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Daher kann man hier auch nicht stoßen.

Neben dem Regal ist wiederum eine Ecke, die weder verankert noch drehbar ist. Davor ist ein Tisch mit einer Lade, darin bewahrt Franz Virt das Hansaplast und das Wechselgeld auf.

Auf dem Tisch befinden sich Comics. Dahinter hängt eine Treppe von der Decke, vermutlich befinden sich da oben weitere Comics, aber auch Romane. Zumindest aber ein Roman, der Comics liest.

Dahinter befindet sich wieder ein Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist.

Davor befindet sich ein runder Ständer, der von oben bis unten mit Comics gefüllt ist und der sich durch leichtes stoßen mit der Hand in Drehbewegung versetzen lässt. Bei kräftigem Stoßen beginnt er zu quietschen, da er schlecht geölt ist.

Daneben befindet sich wiederum einmal kein Regal, das an der Wand verankert ist, sondern ein Durchgang zum Notausgang, zu den Privaträumen und zum WC (Wäscher-Comic).

Aber daneben ist wieder ein an der Wand verankertes, von oben bis unten mit Comics gefülltes Regal. Vor diesem Regal steht der runde, rotierende, quietschende, von oben bis unten mit Comics gefüllte Ständer vom vorigen Regal, der soeben um einen Meter nach rechts geschoben wurde.

Daneben befindet sich wieder eine Ecke, aber diesmal nicht 90-gradig sondern 270-gradig, da es sich um eine Ecke in die andere Richtung handelt.

Daneben befindet sich ein an der Ecke verankertes Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Davor befindet sich ein Pult, das von rechts bis links mit Comics gefüllt ist und auf der anderen Seite von links bis rechts mit Comics gefüllt.

Hinter das Pult gelangt man nur, wenn man drum herumgeht oder darüberspringt. Es ist nicht drehbar, außer fünf kräftige Männer geben ihm einen kräftigen Stoß. Dann dreht es sich aber nicht horizontal sondern Vertikal und die darin befindlichen Comics fliegen nicht, sondern fallen.

Hinter den gefallenen Comics ist die andere 270-gradige Ecke und daneben ein an der Wand verankertes Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist.

Vor dem Regal befindet sich ein runder Ständer der von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Gibt man dem Ständer einen leichten Stoß mit der Hand, so hört man Musik, da sich auf dem Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist hinter dem Ständer der von oben bis unten mit Comics gefüllt ist ein Radioapparat befindet, der mit Comics bedeckt war, die durch den Stoß zu Boden gefallen sind und nun neben Annemarie zu liegen kommen, die über den umgestoßenen Ständer gestolpert war.

Neben Annemarie, den Comics und dem Ständer liegt wieder eine Ecke, diesmal aber eine Innenecke und daneben befindet sich ein Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist und an der Wand verankert ist.

Neben dem Regal steht Franz Virt mit dem Hansaplast, weil vor dem Regal wieder ein runder Ständer steht, der sich nicht drehen läßt.

Neben dem Hansaplast ist eine Ecke, die von oben bis unten mit Comics gefüllt ist und vor der Ecke ist wieder ein runder Ständer, der von oben bis unten mit Comics gefüllt ist und der sich durch einen leichten Stoß mit der Hand in Drehbewegung versetzen lässt.

Daneben ist wieder ein Regal, das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. An der Vorderseite des Regals befinden sich zwei durchsichtige Glasscheiben, eine vor der rechten Regalhälfte und eine vor der Linken. Gibt man der rechten Glasscheibe einen leichten Stoß mit der Hand, so bewegt sie sich nach links, hinter die linke Glasscheibe. Gibt man der linken Glasscheibe einen leichten Stoß mit der Hand, so bewegen sich die linke und die rechte durchsichtige Glasscheibe nach rechts, da ja die rechte Glasscheibe hinter der linken Glasscheibe versteckt war. Gibt man der Glasscheibe einen kräftigen Stoß mit der Hand, so kommt Franz Virt mit dem Hansaplast und der Glaserer-Rechnung, sowie mit einem Besen und einer Schaufel.

Vor diesem Regal befindet sich ein runder Ständer, der von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Durch einen leichten Stoß mit der Hand rollt der Ständer quer durchs Geschäft, da die Räder an den Beinen so gut geölt sind wie Kishon‘s Waschmaschine. Ein kräftiger Stoß mit der Hand trifft Franz Virt voll ins Gesicht, da er vorgesprungen ist, um den rollenden Ständer aufzuhalten.

Daneben ist ein Regal, das an der Wand verankert ist und das von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Das Regal ist an der Vorderseite von einer linken durchsichtigen Glasscheibe abgedeckt. Die rechte Glasscheibe fehlt, da diese vierte Glasscheibe versucht hat, die Familie Virt um ein Viertel zu reduzieren, ohne daß ihr jemand einen leichten Stoß mit der Hand gegeben hat. Na, heruntergefallen ist sie. Vermutlich durch das eingangs zitierte Wäscherdbeben.

Vor dem Regal befindet sich ein runder Ständer, der von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Ein leichter Stoß mit der Hand versetzt den Ständer in eine Drehbewegung, sodaß man alle Comics betrachten kann, ohne um den Ständer herumgehen zu müssen. Ein kräftiger Stoß mit der Hand ist nicht zu empfehlen.

Geht man nun 270 Grad nach rechts, so ist es empfehlenswert, Hansaplast vorzubereiten, da hier keine Ecke ist. Daneben befindet sich ein Regal, das von oben bis unten mit Comics, die an der Wand verankert sind, gefüllt ist.

Aber daneben befindet sich wieder eine Ecke.

Daneben befindet sich die Rückseite der Auslage, die von oben bis unten mit Comics gefüllt ist und davor steht Franz Virt mit Hansaplast im Gesicht und paßt auf, daß die Scheibe nicht eingeschlagen wird.

Daneben befindet sich der Ausgang mit den zwei Stufen (nun wissen wir es schon: es sind drei) und davor, draußen am Gehsteig, der runde Ständer mit den gut geölten Rädern, der von oben bis unten mit Comics gefüllt war.

Daneben befindet sich eine Auslage, die von oben bis unten mit Comics gefüllt ist. Am Boden liegt ein Blatt Papier mit einem Strich und einer Falte.

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